24.05.2015

 

Die Iren und die Homo-Ehe

 

Wenn man von mir verlangt, ich sollte meine Geisteshaltung, meine Einstellung gegenüber dem Menschengeschlecht beschreiben, wäre wahrscheinlich die Misanthropie die rechte Begrifflichkeit.

Ein Misanthrop erlebt keine Enttäuschungen mit seinem Nachbarn, er hat es schon immer gewusst.

Allenfalls positive Überraschungen, Ausbrecher auf die Haben-Seite kann man erleben. So geschehen am Freitag, den 22.05.15 in dem kleinen streng katholischen Staat Irland.

 

Was denn, reibt man sich verwundert die Augen, die Iren, alle besoffen oder was? In dem Land, in dem wie kaum in einem anderen, die katholische Kirche noch das Alltagsleben bestimmt, hat sich die Mehrheit der Bevölkerung (62,1 Prozent) für eine Verfassungsänderung ausgesprochen, in der die gleichgeschlechtliche Ehe ausdrücklich erlaubt wird.

 

Um diese Wahl einzuordnen: Bis zum Jahre 1993, also bis vor 22 Jahren, war die Homosexualität in Irland unter Strafe verboten. So wie Diebstahl, Mord oder Vergewaltigung.

Und nun dies!

Ich muss sagen, ich wüßte kein Land zu sagen, das ich diese Leistung zugetraut hätte (schon gar nicht Deutschland, nebenbei gesagt).

Die Iren haben verstanden, dass ich Schwulsein nicht toll finden muss. Dass ich küssende Männer auch nicht erregend oder prickelnd finden muss.

 

Im Gegenteil, es ist in Ordnung, wenn ich mir nicht vorstellen will, wie zwei Männer miteinander Sex haben (wobei es mir so geht, dass ich mindestens zwei Hände voll heterosexueller Menschen kenne, von denen ich mir das auch nicht vorstellen möchte!). Ich kann Schwulsein eklig finden, nicht normal, abartig, was weiß ich.

 

Aber ich muss akzeptieren, dass Menschen, die diese Disposition haben, ihr Leben nach dieser Neigung ausrichten. Dass diese Menschen ihre Sexualität mit anderen Menschen gleichen Bedürfnisses im Einvernehmen ausleben.

 

Denn das ist es, was wir eigentlich seit dem Zeitalter der Aufklärung verinnerlicht haben sollten. Es geht alles, solange ich niemanden dazu zwingen muss. Dann soll jeder "nach seiner Façon glücklich werden".

 

Die Iren zumindest haben das begriffen.

21.03.2015

 

"BILD"-Kampagne gegen "Pleite-Griechen"

 

Volkes Sprachrohr hat eine neue Kampagne gegen Griechenland (oder sollten wir eher sagen für die Stammtische?) gestartet. Nach eigenen Aussagen hat die Redaktion jedem Mitglied des Deutschen Bundestages eine E-Mail gesandt, in dem, ausgehend von der Vermutung, dass es ein drittes Hilfspaket für Griechenland geben wird (oh, Populismus-Nachtigall, dein Stampfen ist nicht zu überhören!), die Frage gestellt wird, ob betreffender Abgeordneter dem zustimmen wird oder nicht.

 

Wörtlich heißt es dann:

Wir werden in BILD alle Antworten dokumentieren. Das gilt auch für ausbleibende Antworten.

 

Ist das nun eine Drohung? Oder eher ein Bestechungsversuch?

 

In jedem Fall ist das frech an der Wahrheit vorbeigeschrieben, tendenziös und populistisch.

 

Die Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/ Die Grünen Tabea Rößner aus Mainz hat auf ihrer Homepage den Spieß umgedreht: Sie hat in ihrer Antwort-Mail an den Axel Springer Verlag den dortigen Journalisten die Frage gestellt, ob sie ihre Kampagne, in der sie ein ganzes Volk pauschal stigmatisieren und verurteilen, fortsetzen wollen und wenn ja, warum.

Als Zusatz schreibt sie, sie würde die Antworten auf ihrer Seite unbedingt dokumentieren, auch eine Nicht-Antwort. :)) (Gibts keinen verdammten Smiley auf dieser Website?!)

 

Wer verfolgen möchte, wie's weitergeht, der Link dazu befindet sich unten.

(Quelle: www.meedia.de)

27.01.2015

 

"Lügenpresse"

 

Unwort des Jahres 2014: "Lügenpresse". Kaum verwunderlich, bei mindestens einem Journalisten und sicher einigen Mitgliedern mit journalistischem Hintergrund in der Jury.

Kann man geteilter Meinung sein, ob das nun so klug war. Denn, wenn man nun mal genauer hinschaut, vielleicht sogar ein wenig ins Philosophische geht, ist Presse immer Lüge. Niemand kann die Wahrheit schreiben, Augeschriebenes, Berichtetes ist immer gefärbt und gibt nicht die Realität wider. Sollten die Mitglieder der Jury eigentlich wissen.

 

Nun geistern einige Wohlstandszausel durch die Gegend und skandieren gerade dieses Wort Montag für Montag (bzw. Sonntag), Nun kann man zur PEGIDA stehen wie man will (meine Meinung dazu werde ich vielleicht demnächst hier abladen, und die wird sicher nicht freundlich sein!), aber gerade wenn man die Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt betrachtet, aber auch Syrien, China und andere Brennpunkte der Erde, hat man den Eindruck, dass die Presse nicht ganz unparteiisch und fair ist. Es werden Meinungen herausgetragen, Gerüchte als Fakten übernommen, um diese Meinungen zu untermauern  und und und.

 

Ein nicht gerade wohliges Gefühl! Wem kann man trauen, von wem kann man Informationen beziehen und sicher sein, dass sie der Wahrheit am Nächsten kommen? Wird die Presse gar gesteuert? Werde wir alle manipuliert?

 

Unsinn, natürlich! Aber trotzdem werden wir manches Mal verschaukelt.

 

Ein sehr erhellendes Interview über dieses Thema mit dem Publizisten Walter von Rossum kann man unter folgendem Link nachlesen:

Durchlesen und sackenlassen!